Auf Zehenspitzen durch die Wohnung gelaufen, um Mann und Kind nicht zu wecken. Kleines Lunchpaket für meine Bahnfahrt heute gepackt: Mein liebstes Bircher Müsli, Couscous-Salat und kleine feine Tramezzinis-als strenger Vegetarier ohne Fleisch (ich esse nichts mit einem Gesicht).
Heute geht es nach Frankfurt. Zum Glück wird mir dort eine Harfe geliehen, sodaß meine eine kleine Pause machen darf.
Am Bahnhof schaffe ich es noch meine Rückfahrt vorzuverlegen- da es so schön winterlich verschneit ist, habe ich das Gefühl, daß mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen könnte, denn um 13h morgen darf ich im Hotel Adlon eine Hochzeit begleiten.Wenn mein Zug pünktlich sein sollte, darf ich mich im Adlon SPA entspannen.
Nun muß ich zwar um 5h aufstehen, werde aber , hoffentlich, pünktlich die Träumerei von Robert Schumann zum Hochzeitseinmarsch spielen können.
Die Bahnfahrt ist herrlich kurzweilig, endlich komme ich dazu, meinen Paul Bowles zu Ende zu lesen; Bowles und der Couscous –Salat versetzen mich nur ganz kurz nach Marokko– der Blick nach rechts aus dem Fenster offenbart eine wundervolle Schneelandschaft.
Ich denke mir wieder einmal, daß ich den schönsten Beruf der Welt habe und daß es diese Mal eine Wahnsinns-Saison ist:
Teilweise drei Gigs an einem Tag ( unter anderem für Hochtief, Wisag, eine Va im Capital Club, im neuen Scandic Hotel, im Maritim Hotel, für die kassenärzliche Bundesvereinigung, die üblichen KaDeWe-Konzerte und 15 andere).
Zudem kann ich mich mit meinem sehr großen Nachbarn unterhalten, der fast die ganze Zeit mit seinem IPhone beschäftigt ist- ein Geschäftsmann, der, so scheint es, Aktien in Millionenhöhe kauft und verkauft.Er spricht die ganze mit sich selbst . Ein bißchen sah er wie ein älterer Terence Hill aus. Plötzlich spricht er mich an, als ob er mich kennen würde und beschwert sich: Sein Flug nach Budapest wurde aufgrund der Witterungsverhältnisse gestrichen und nur kommt er zu spät zu allen Konferenzen und Besprechnungen.
Pünktlich in Frankfurt angekommen, geht es gleich zur Location, wo eine Salvi Harfe auf mich wartet. Mit Koffer und Kostüm bepackt komme ich zu einem prächtig geschmückten Innenraum und beginne, die Harfe zu stimmen und Soundcheck zu machen. Kurz spreche ich noch mit einem staatlich ausgebildetem (!) Clown und schon heißt es: in die Saiten greifen!
Die Zeit vergeht so schnell-hui- vorbei-Musik gehaucht, Gäste glücklich und ich schon sehr müde und hungrig.
Vom Müsli und Salat ist leider nichts mehr übrig, aber das Büffett vor Ort hat auch kleine Köstlichkeiten ohne Gesicht für mich parat.
Schnell nehme ich ein Taxi zum neuen 25h Hotel, so neu, daß es der Fahrer gar nicht kennt und bei der Zentrale nachfragen muß, wo es ist.
Wir bleiben vor einem Schaufenster stehen: Live-Reggae Musik ist zu hören und ich frage mich, wo der Eingang ist… Wie es sich für ein ordentliches Rock´n Roll Hotel gehört, ist der Eingang fast neben der Bühne. Ich wippe mit meinen Füßchen mit, die Musik ist gut, aber schnell ins Bettchen, ich muß morgen fit sein.
Der junge Mann an der “Rezeption” staunt nicht schlecht, als ich ihn bitte, mich in 5 Stunden zu wecken.
Mein Hotelzimmer: Echt Rock´n Roll. Und mit The Who an der Wand kann ich tatsächlich ein paar Stunden schlafen.
Euch allen: Liebe, Licht und Musik : Ave Maria …
F. Schubert: Ave Maria-by Duo Platin
Buchungen unter office@hauptstadtharfe.de oder hier
Da hast du ja eine interessante Winterreise hin gelegt 🙂 Viel gesehen, viel gespielt. Glückwunsch.
Oh ja:-) und es geht weiter:-) Ein gutes, gesundes, fröhliches und musikalisches neues Jahr!
Ich drück dir die Daumen, dass 2011 ein richtig gutes und erfolgreiches Jahr wird – gerade auch in Bezug auf deine „Band“. 🙂
oh danke! :-)))